Die Furcht der Sahaba vor Allah

#1 von nablus , 15.05.2011 16:02




Die Furcht der Sahaba vor Allah
Aus: Ad-dâ Wa'd-Dawâ (Die Medizin des Herzens) von Ibn Qayyim Al-Jawziyya

Wer über die Sahaba nachdenkt, wird sehen, dass sie sehr ernsthaft mit guten Taten beschäftigt waren, viele Mühen auf sich nahmen, und sich dazu noch in großer Furcht befanden. Wir dagegen sind mit unseren Taten leichtfertig und unterlassen sogar die Taten. Gleichzeitig sind wir weit entfernt von der Furcht und befinden uns in einem Zustand der Sicherheit.
So sagte Abu Bakr as Siddiq (radiallahu anhu): „Wäre ich doch nur ein Härchen auf dem Körper eines Mu’mins!“ Dies erwähnte Ahmad Ibn Hanbal (rahimahullah).

Auch überlieferte er, dass Abu Bakr (radiallahu anhu) seine Zunge hielt und sagte: „Genau das hat mich ins Verderben gestürzt!“. Er weinte viel und sagte: „Weint! Und wenn ihr nicht weinen könnt, dann tut so, als wenn ihr weint.“
Wenn er zum Gebet aufstand, so erstarrte sein Körper aufgrund der Furcht vor Allah. Einmal brachte man ihm einen Vogel, den er in seinen Händen hin und her wendete. Dann sagte er: „Wenn ein Tier erbeutet, und ein Baum gefällt wird, dann geschieht das mit Sicherheit nur deshalb, weil sie (das Tier und der Baum) die Preisung und das Loben Allahs vernachlässigten.“
Als er im Sterben lag, sagte er zu Aisha (radiallahu anha): „Oh meine Tochter! Ich habe von den Gütern der Muslime diesen Wollstoff, diesen Milchmelker und diesen Sklaven genommen. Bringe sie sofort zu Omar (radiallahu anhu)!“
Abu Bakr (radiallahu anhu) sagte: „Bei Allah! Wäre ich doch nur diese Frucht, die man ißt, und der Baumstamm, den man fällt, um aus ihr eine Säule zu bauen!“


Katada (radiallahu anhu) sagte: „Mich erreichte die Nachricht, dass Abu Bakr sagte: ‚Wäre ich doch ein Stück Gras, das von den Tieren gefressen wird!’“
Siehe Omar (radiallahu anhu)!
Als er die Sura At-Tur las, und bis zur Ayah „Wahrlich, die Strafe deines Herrn trifft sicher ein (Tur 52:7)“ gelangte, weinte er Tränen bis er krank wurde, und die Menschen ihn besuchten. Als er im Sterben lag, sagte er zu seinem Sohn: „Wehe dir! Leg meine Wange auf die Erde! Vielleicht wird mein Herr ihm barmherzig sein.“ Dann sagte er dreimal: „Wehe mir, wenn mir nicht vergeben wird!“ und starb darauf.


Eines Nachts wurde er beim Qur’anlesen durch eine Ayah in Schrecken versetzt, sodass er krank wurde, und tagelang in seinem Haus blieb. Es kam vor, dass die Menschen vermuteten, dass er krank wurde, und ihn daraufhin besuchten. Aufgrund seines häufigen Weinens entstanden zwei schwarze Striche auf seinem Gesicht.
Als Ibn Abbas (radiallahu anhu) zu ihm sagte: „Allah hat dich zum Mittel dafür gemacht, Städte zu erbauen. Er hat mit dir Siege durchführen lassen und machte mit dir dies und das“, antwortete er: „Könnte ich mich doch nur ohne Lohn und ohne Sünde von der Strafe befreien!“
Siehe Othman (radiallahu anhu)!

Wann immer er vor einem Grab stand, weinte er bis sein Bart nass wurde und sagte: „Wenn ich nicht weiß, in welchen der beiden mir befohlen wird, hineinzugehen, und ich zwischen Paradies und Hölle stehen würde, und ich nicht wissen würde, wo ich hinein muss, dann würde ich mich erst eintscheiden ein Diener zu sein.“
Ali (radiallahu anhu) und seine Furcht!

Er fürchtete sich vor der langen Lebenserwartung und vor dem Gehorchen der Gelüste. Er sagte: „Die lange Lebenserwartung lässt das Jenseits vergessen, und das Befolgen der Gelüste verhindert die Wahrheit. Passt auf! Das Diesseits entfernt sich, und das Jenseits kommt direkt auf uns zu! Beide haben ihre Männer. Seid nicht von den Männern des Diesseits, sondern seid die Männer des Jenseits! Denn heute gibt es Taten ohne Abrechnung, und morgen gibt es Abrechnung ohne Taten!“
Abu Darda (radiallahu anhu) sagte: „Am meisten fürchte ich mich davor, dass am Tag der Abrechnung gesagt wird: ‚Oh Abu Darda! Du wusstest! Doch wie hast du nur mit deinem Wissen gehandelt!’“.

Er sagte auch: „Wenn ihr nur wüsstet, was euch nach dem Tod erwartet, dann würdet ihr niemals mit Vergnügen Essen essen und Wasser trinken. Ihr würdet nicht in eure Häuser gehen, um Schatten zu finden. Ihr würdet auf einen Berg steigen, auf eure Brust schlagen und wegen euch selber weinen. Aah! Wäre ich doch nur ein Baum, den man pflanzt, und dessen Früchte man isst!“
Ibn Abbas (radiallahu anhu) hatte unter seinen zwei Augen eine Spur, die durch seine Tränen entstanden sind.
Abu Dhar (radiallahu anhu) sagte: „Wäre ich doch nur eine Baum, den man pflanzt! Oh wäre ich doch nicht erschaffen worden!“
Als man ihm von der staatlichen Schatzkammer ein Lohn anbot, sagte er: „Wir haben eine Ziege, dessen Milch wir trinken, ein Esel, der unsere Lasten trägt, einen Sklaven, der uns behilflich ist, und etwas Wollstoff. Und ich fürchte mich davor, dafür Rechenschaft abzugeben. Wie könnte ich dann noch überhaupt Rechenschaft für diesen Lohn geben?!?“
Eines Nachts, als Tamim-i Dari (radiallahu anhu) die Sura Al-Gatiya las, wiederholte er weinend bis zum Morgen die Ayah „Meinen die, die Böses verüben, etwa, daß Wir sie wie die behandeln würden, die glauben und gute Werke tun, so daß ihr Leben und ihr Tod gleich sein würden? (Al-Gatiya 45:21)“

Abu Ubayda Amir bin Jarrah (radiallahu anhu) sagte: „Wäre ich doch nur ein Schafbock! Würde mich mein Besitzer doch schlachten! Würde mein Fleisch gegessen, und meine Suppe getrunken werden!“
Wenn wir alle Beispiele einzeln erwähnen würden, dann würde dieses Thema zu groß werden.
Buchary hat in seinem „Sahih“ ein Kapitel mit dem Titel: „Das Kapitel über den Verlust der Taten eines Mu’mins, ohne dass er es weiß“.

Ibrahim Tamimi sagte: „Ich fürchte mich immer, wenn ich meine Worte mit meinen Taten vergleiche.“
Ibn Abi Malika sagte: „Ich traf auf dreißig Sahaba, und alle waren um ihre eigene Person in Sorge. Niemand von ihnen sagte, dass ihr Iman wie der Iman von Gabriel (alayhi salam) und Mikail (alayhi salam) sei.“
Es wird von Hasan al Basri überliefert, dass er sagte: „Vor Allah fürchtet sich nur der Mu’min. Nur der Heuchler wähnt sich vor Ihm in Sicherheit.“

Als Omar (radiallahu anhu) Hudhayfa (radiallahu anhu) fragte: „Für die Liebe zu Allah! Hat der Gesandte Allahs meinen Namen unter den Namen der Heuchler aufgelistet?“, antwortete er: „Nein.“. Dann sagte er weiter: „Nach dir werde ich niemanden mehr mitteilen, ob er unter den Namen auftaucht, die der Prophet aufgelistet hat.“*

*Ich hörte unseren Scheikh sagen: „Er meinte damit nicht: ‚Ich werde außer dir niemanden mehr sagen, dass er nicht zu den Heuchlern gehört.’ Im Gegenteil. Er meinte: ‚Ich werde diese Tür schließen. Wer zu mir kommt, und mich fragt: ‚Hat der Gesandte Allahs mich unter den Heuchlern erwähnt?’, dann werde ich den Fragenden nicht antworten.“

Ich sage: „Dies ist wie die Antwort, die der Gesandte Allahs (sallallahu alayhi wa sallam) einem anderen Gefährten gab, nachdem er für Ukkasha (radiallahu anhu) Dua machte, dass er zu den siebzigtausend Menschen gehört, die ohne Abrechnung ins Paradies eingehen werden, und dieser Gefährte um dieselbe Dua bat. Der Prophet antwortete: „Ukkasha ist dir zuvorgekommen .“
Mit dieser Antwort meinte er nicht, dass dieses Recht nur ihm, und nicht den anderen Prophetengefährten zusteht. Dies hat eher folgenden Grund: Wenn er für ihn Dua machen würde, dann würden die anderen alle einzeln zu ihm kommen, und von ihm Dua wünschen, und so würde diese Tür geöffnet werden. So könnte es vielleicht sein, dass jemand dieses Recht bekommen würde, der dies nicht verdient. Aus diesem Grund war es das Beste, diese Tür zu schließen.
Und Allah weiß es am besten.


allah ist mit den Geduldigen...nach der erschwerniss kommt die erleichterung insha allah
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nablus
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zuletzt bearbeitet 15.05.2011 | Top

RE: Die Furcht der Sahaba vor Allah

#2 von . ( Gast ) , 19.05.2011 14:11

mashallah


.
zuletzt bearbeitet 19.05.2011 14:13 | Top

   

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